Beratung und Durchführung

von therapeutischen Apheresen

Neben den Nierenersatzverfahren bei akutem und chronischem Nierenversagen besteht die Möglichkeit, aus dem Blut gezielt krankheitsverursachende und -fördernde Substanzen mittels Apherese zu entfernen. So lässt sich die krankmachende Wirkung dieser Stoffe (Pathogene) reduzieren und der Krankheitsverlauf häufig bremsen.

Apherese-Verfahren werden beispielsweise eingesetzt bei:

  • bestimmten Fettstoffwechselstörungen (z. B. familiäre Hypercholesterinämie in homozygoter Form, isolierte Lp(a)-Erhöhung (Hyperlipoproteinämie (a)) als Lipid-Apheresen bzw. Lipoprotein-Apherese
  • Autoimmunerkrankungen
  • bestimmten Formen der chronischen Entzündungen
  • bestimmten neuroinflammatorischen Erkrankungen
  • bestimmten Vergiftungen

Lipid-Apherese

Hilfe bei Fettstoffwechsel-Störungen

Fettstoffwechselstörungen erhöhen das Risiko für Herzkreislauferkrankungen wie Herzkranzgefäßverkalkungen (koronare Herzkrankheit, KHK), Herzinfarkt, plötzlichen Herztod, Verkalkungen der Beingefäße (periphere arterielle Verschlusskrankheit, pAVK), Verkalkungen der Halsschlagadern (Carotisverkalkungen und  -verengungen oder -stenosen), Schlaganfall oder Aussackungen der  Hauptschlagader (Aortenaneurysma). Fast 20% aller Deutschen leiden an Fettstoffwechselstörungen, wobei den wenigsten Betroffenen das bekannt ist. Dies ist umso tragischer, als rechtzeitig erkannte Cholesterinwerterhöhungen sich sehr häufig durch eine konsequente Änderung der Lebensweise – Steigerung der körperlichen Aktivität, Gewichtsreduktion, Nikotinstopp, Ernährungsumstellung – bessern lassen. Grundsätzlich gehen erhöhte LDL-Cholesterin-Spiegel („schlechtes“ Cholesterin) mit einem erhöhten Gefäßrisiko einher, hohe HDL-Cholesterin-Spiegel („gutes“ Cholesterin) dagegen wirken gefäßschützend und stellen einen natürlichen Schutzfaktor vor Arterienverkalkungen und Herzkreislauferkrankungen dar. Wichtig ist, dass trotz normalem Gesamt-Cholesterinspiegel erhöhte LDL-Cholesterinwerte oder ungünstige LDL-/HDL-Verhältnisse bestehen können.

Dr. med Jürgen Braun als Lipidologe DGFF® zertifiziert
Es freut uns, dass Herr Dr. med Jürgen Braun nach erfolgreich abgeschlossener Weiterbildung die Bezeichnung „Lipidologe DGFF®“ führen darf. Die Abkürzung DGFF steht für „Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihrer Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e. V. “ Ziel des von renommierten Fachärzten gegründeten Vereins ist „die gesundheitliche Aufklärung durch Umsetzung und Vermittlung gesicherter Erkenntnisse auf dem Gebiet der Prävention, Diagnostik und Therapie von Fettstoffwechselstörungen und der Atherosklerose.“ Durch die Anerkennung zum Lipidologen unterstreichen die Praxen Dr. Braun auf diesen medizinisch wichtigen Gebiet ihr qualitativ hochwertiges Engagement.

Deutsches Lipidapherese-Register
Die Behandlungsdaten der durchgeführten Lipid- und Lipoprotein-Apheresen erfassen wir regelmäßig in Deutschen-Lipidapherese-Register. Durch die Beteiligung an der anonymisierte Datenerhebung des Registers unterstützen die Praxen Dr. Braun den Erkenntnisgewinn und eine evidenzbasierte Weiterentwicklung der Apheresebehandlung zum Nutzen der betroffenen Patienten.

Kennen Sie Ihre Werte für Cholesterin, LDL-, HDL- Cholesterin und Triglyceride?
Jeder Mensch mit Übergewicht, Zuckerkrankheit, hohem Blutdruck  (>140 und/oder >90 mmHg), Nikotinkonsum, bestehenden oder in der Familie bekannten Herzkreislauferkrankungen, sollte seine Blutfettwerte, insbesondere die Höhe des gefäßschädigenden „bösen“ LDL-Cholesterins, kennen. Eine Bestimmung der Blutfettwerte kann im Rahmen einer Blutabnahme bestimmt werden. Hierzu sollten Sie nüchtern sein, also möglichst nach 12-stündiger Nahrungskarenz die Werte bestimmen lassen.
Ausführliche  Beratung zur Behandlung in unserer Sprechstunde
Grundsätzlich orientiert sich die Behandlung der Fettstoffwechselstörungen an international akzeptierten und wissenschaftlich abgesicherten Zielwerten für einzelne Blutfette, insbesondere für das so genannte „schlechte“ – also gefäßschädigende – LDL-Cholesterin. Diese Zielwerte sind umso strenger, je höher Ihr persönliches Risiko für das Auftreten von Herzkreislauferkrankungen über eine 10-Jahresperiode ist. Ihre individuellen Zielwerte und die sinnvoll einzuschlagenden Behandlungsschritte erläutern wir Ihnen ausführlich im Rahmen unserer Sprechstunde.

Zum Erreichen der individuellen Zielwerte geht man schrittweise vor, wie die Abbildung verdeutlicht. Die Basis der Behandlung der Fettstoffwechselstörungen bilden Lebensstilmodifikationen, gefolgt von medikamentösen Einzel- oder Kombinationstherapien. Als ultima ratio – keinesfalls als Routineverfahren – stehen für seltene und schwere Fettstoffwechselstörungen technische Verfahren (Apherese) zur Verfügung, an deren Genehmigung und Durchführung spezielle Anforderungen gestellt werden. Wir beraten Sie gerne persönlich in unserer Sprechstunde – an den Standorten der Praxen Dr. Braun in Ihrer Nähe.